In unseren beiden Mutter-Kind-Einrichtungen haben wir Platz für jeweils 14 Mütter mit ihren Kindern. Selten haben sie ihre eigene Kindheit in einem unterstützenden Milieu verbracht. In der Regel kommen sie mit einem großen Paket unterschiedlicher Probleme bei uns an. Sie unterscheiden sich in Alter, Herkunft, familiärem Hintergrund und auch ihren Problematiken. Was sie alle eint ist, dass sie gute Mütter für ihre Kinder sein wollen und sie arbeiten mit uns jeden Tag daran. Wer in seiner frühen Kindheit erleben durfte, dass seine Bedürfnisse richtig gedeutet und adäquat und feinfühlig beantwortet wurden, entwickelt die Fähigkeit zur Feinfühligkeit. Wer das nicht oder nicht ausreichend entwickeln konnte, muss mühsam erlernen und trainieren, was anderen wie angeborene Selbstverständlichkeit erscheint. Wir arbeiten mit den Frauen auch an Themen wie Schuldenregulierung und später der Entwicklung einer beruflichen Perspektive. Unsere wichtigste und zentrale Aufgabe ist allerdings die Unterstützung bei der Entwicklung einer tragfähigen Mutter-Kind-Bindung. Die Bindung an das Kind, die Liebe zum Kind ist der beste Kinderschutz.
Die Unterbringung, die Betreuung bei uns wird von dem jeweils zuständigen Jugendamt finanziert, das auch für die Wohnkosten und die Hilfe zum Lebensunterhalt aufkommt. Die Basics sind bezahlt. Was darüber hinaus geht, müssen wir irgendwie anders finanzieren. So sind viele unserer Frauen noch nie verreist. Weder haben sie mit ihren Kindern schon einmal Urlaub gemacht, noch haben sie als Kind selbst Reisen unternehmen können. Wir versuchen jedes Jahr eine Reise für Mutter und Kind an die Ostsee zu finanzieren. Ein paar Tage ohne die Verantwortlichkeiten in Berlin nur mit ihren Kindern und den Betreuerinnen zusammen Ferien machen. Seele baumeln lassen und ihren Kindern zuschauen wie sie die "ganz große Buddelkiste" entdecken. Wer sich mal den Wind um die Nase pusten lässt, kommt anderes zurück. Die Gemeinschaft der Frauen und Kinder und das Zusammenleben mit den Pädagoginnen gibt schöne Erlebnisse und Impulse, die oft nach- und positive Veränderungen bewirken.
Wir konnten in der Vergangenheit beobachten, dass die Mütter sehr beglückt und entspannt von der Reise zurückkamen. Sie erleben ihre Kinder und auch sich selbst in einer entspannten Atmosphäre und manche spürte erstmals Freude an ihrem Kind. Die mitreisenden Pädagoginnen spiegeln ihnen diese neuen Erfahrungen und lassen dieses Neue durch ihre Arbeit nachhaltig werden. Daran lässt sich im Alltag in Berlin gut anknüpfen. Für uns haben die Sommereisen einen hohen pädagogischen Wert, neben dem, natürlich auch nicht zu gering zu achtenden Erholungswert.
Als Julika Buchanan uns fragte, was wir von einer Galaveranstaltung zugunsten unserer „Krabbenreise“ halten würden, konnten wir es erst kaum glauben. Es gibt so viel Elend auf der Welt und Juli möchte uns helfen diese Reise zu realisieren? Was für eine Freude! Juli bringt mit ihrer Initiative Agape Tree, die wir nur die Weihnachtsengel nennen, nun schon seit so vielen Jahren unseren Müttern und Kindern eine wunderbare Weihnachtsbotschaft ins Haus und nun hat sie so viele Unterstützer*innen für das Gala-Dinner gefunden.
Unser herzlicher Dank gilt den Initiatorinnen für diese großartige Idee und den vielen Unterstützer*innen für ihren Einsatz. Wir freuen uns! Wir freuen uns sehr!